MENÜ

MENU

Das Concordia-Haus

Das Concordia-Haus

Daten

  • Bauzeit: Jänner 2011 – Jänner 2012
  • Leistungsumfang: Generalplanung
  • Bauherren: BIG – Bundesimmobilien Ges.m.b.H.
  • Projektarchitekt: Josef Guetz
  • Fotos/Pläne: ©Wehdorn Architekten

Projekt: Das Concordia-Haus

Data

  • construction time: Jänner 2011 – Jänner 2012
  • scope: Generalplanung
  • builders: BIG – Bundesimmobilien Ges.m.b.H.
  • projectarchitect: Josef Guetz
  • photos / plans: ©Wehdorn Architekten

Project: Das Concordia-Haus

Ein Presseclub im Herzen Wiens

Das „Concordia-Haus“ – so benannt nach dem Presseclub Concordia, der seit 1958 seinen Sitz in dem Objekt hat – zählt zum ältesten und wertvollsten Baubestand Wiens. Die Bausubstanz geht im Bereich der teilweise zweigeschoßigen Kellerräume und des aufgehenden Mauerwerks bis in gotische Zeit zurück. Die beiden Straßenfassaden und das Erscheinungsbild des Hofes sind aber vor allem durch den großen Ausbau im Barock geprägt. – Eine dendrochronologische Untersuchung der Hölzer der Dachstühle hat ergeben, dass die Konstruktion über dem Trakt Schenkenstraße heute noch aus dem Jahre 1529 stammt, jene über dem Trakt Bankgasse aus der Zeit nach der Zweiten Türkenbelagerung 1683.

Grundrisslich besteht das Objekt aus zwei straßenseitigen Trakten, einem an der Bankgasse und einem an der Schenkenstraße, die mit zwei schmalen, gangartigen Bauflügeln miteinander verbunden sind, sodass sich ein kleinteiliger, überaus romantisch anmutender Innenhof ergibt. Der Trakt an der Schenkenstraße ist dreigeschoßig, alle anderen Bauteile besitzen vier Geschoße.

Ziel der Planung war der Ausbau des Hauses und jener der Dachstühle für Bürozwecke sowie der Einbau einer Liftanlage, um eine barrierefreie Erschließung aller Räume zu erreichen. Aus denkmalpflegerischer Sicht war die Minimierung aller baulichen Eingriffe oberstes Gebot. Im Bestandsbereich beschränkte sich die Planung daher vor allem auf die Erneuerung der technischen Infrastruktur, im Besonderen auch der Nassgruppen. Die Aufzugsanlage konnte in dem Gebäude an der Seite der Bankgasse, zwischen der Schnittstelle des dreigeschoßigen Straßentraktes und den andere viergeschoßigen Trakten, integriert werden. Durch diese Situierung konnten einerseits alle Geschoße durch einen einzigen Lift bedient werden und andererseits – durch die Lage innerhalb des Gebäudes – das eindrucksvolle Erscheinungsbild des Innenhofes unverändert erhalten werden.

Eine sensible Planung der Dachräume mit Galeriegeschoßen ermöglichte die Erhaltung der gesamten historischen Holzkonstruktionen. Straßenseitig wurden die Gaupen in ihrem Ausmaß der Kleinmaßstäblichkeit des Gesamtgebäudes angepasst, hofseitig ermöglichen große Glasbänder die bestmögliche Belichtung der Räume. Aus konstruktiver Sicht musste – wie üblich, um den Erdbebenschutz zu erreichen – die historische Dachstuhlkonstruktion mit Stahlträgern überfasst werden, wodurch auch das historische Gespärre in den neuen Innenräume erlebbar geblieben ist.

Im April 2012 kehrte der Presseclub in sein „Stammhaus“, in flächenmäßig erweiterter Form, zurück.